Jeder hat ihn schon einmal benutzt, und doch nehmen wir ihn oft als selbstverständlich hin: Zebrastreifen. Die unscheinbaren weißen Streifen auf dem Asphalt sind ein Symbol für den Fußgängerschutz und haben im Laufe der Jahre viele Menschenleben gerettet. Doch wie fing alles an?
Erste Schritte zur sicheren Straßenüberquerung
Im London des Jahres 1948 war der Verkehr längst nicht so dicht wie heute. Doch auch damals war die Sicherheit der Fußgänger ein Thema. In diesem Jahr wurden in der britischen Hauptstadt erstmals Straßenmarkierungen mit gestrichelten Linien eingeführt. Diese Linien dienten jedoch nicht nur dem Schutz der Fußgänger, sondern sollten auch den Autofahrern helfen, Abstand zu halten und den Verkehrsfluss zu regulieren.
Bereits ein Jahr später, 1949, wurde der Zebrastreifen in einem Genfer Protokoll über Straßenverkehrszeichen erwähnt. Dies war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer standardisierten Straßenmarkierung für den Fußgängerschutz.
Zebrastreifen in den Kinderschuhen
Es mag heute seltsam klingen, aber die ersten „Zebrastreifen“ in Großbritannien waren alles andere als zebraähnlich. Ursprünglich wurden die Farben Gelb und Blau abwechselnd verwendet. Erst später, als die charakteristischen weißen Streifen eingeführt wurden, wurde der Begriff „zebra crossing“ geprägt.
Zebrastreifen in Deutschland: Von Berlin nach München
In Deutschland erfolgte die Einführung des Zebrastreifens schrittweise. Der vermutlich erste Zebrastreifen wurde im März 1952 in Berlin aufgebracht. Nur wenige Monate später, am 8. Juli 1952, wurden in München zwölf Zebrastreifen offiziell eingeführt und auf den Straßen markiert.
Doch der eigentliche Durchbruch kam erst 1953: Am 24. August dieses Jahres wurde der Zebrastreifen mit dem Paragraphen 26 der Straßenverkehrsordnung (StVO) bundesweit eingeführt. In Hamburg wurde dieser Überweg liebevoll „Dickstrichkette“ genannt. Interessantes Detail: Das „Hamburger Abendblatt“ will den inzwischen geläufigen Begriff „Zebrastreifen“ durch eine Kampagne geprägt haben.
Weltweites Phänomen
Während der Zebrastreifen in Europa Fuß fasste, verbreitete er sich auch in anderen Teilen der Welt. Jedes Land passte das Design seinen eigenen Bedürfnissen und kulturellen Besonderheiten an. Doch überall stand ein Ziel im Vordergrund: die Sicherheit der Fußgänger zu gewährleisten.
Fazit
Die Geschichte des Zebrastreifens ist eine Geschichte der ständigen Anpassung und Weiterentwicklung. Was als einfache Straßenmarkierung begann, ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Straßeninfrastruktur. Am Tag des Zebrastreifens sollten wir innehalten und uns an die Bedeutung dieser Streifen erinnern, die uns täglich sicher über die Straße führen.
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